Veröffentlicht von Ziehm Imaging GmbH Germany

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Das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) ist ein Krankenhaus der Maximalversorgung. Es verfügt über eine der modernsten baulichen und technischen Infrastrukturen in Europa und gewährleistet Versorgung auf höchstem Niveau.

Die Fort­ent­wicklung von Medizin­produkten lebt von der Kooperation zwischen Anwen­dern aus der Medizin und Entwicklern aus der Industrie. Prof. Dr. Christoph Josten verrät uns am Univer­sitäts­klinikum Leipzig mehr über die Rolle und Trends der mobilen Bild­gebung im unfall­chirurgi­schen OP sowie über die dies­be­zügliche Zusam­men­arbeit mit Ziehm Imaging.

Portrait Prof. Dr. Christoph Josten
Prof. Dr. Christoph Josten, Facharzt für Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie/Spezielle Unfallchirurgie ist aktuell Medizinischer Vorstand am Universitätsklinikum Leipzig.

Professor Josten, was zeichnet in Ihren Augen das Universitäts­klinikum in Leipzig aus? 

Das Universitäts­klinikum Leipzig ist das zweit­älteste Universitäts­klinikum im deutsch­sprachi­gen Raum. Es hat einen sehr guten Ruf, was sich auch in wieder­kehrenden Aus­zeich­nungen wider­spiegelt. Vor acht Jahren stand ich vor der Heraus­forderung, die Fach­gebiete Ortho­pädie und Unfall­chirur­gie zusammen­zu­führen. Es ist mir gelungen, die Klinik für Ortho­pädie, Unfall­chirurgie und plastische Chirur­gie zu einer der großen univer­si­tären Einrich­tungen in Deutsch­land aufzu­bauen, sowohl was die Patienten­zahlen betrifft als auch das medizi­ni­sche Spektrum. Das Universitäts­klinikum ist als Level-1-Trauma­zentrum zertifiziert, hat sowohl die höchste Stufe des Endo­prothetik­zentrums als auch die in der Wirbel­säulen­chirurgie. Außer­dem verfügt die Klinik über sehr moderne Struk­turen. Das Amt des Klinik­direktors gilt nicht auf Lebens­zeit, wie das an den meisten anderen Hoch­schulen in Deutsch­land üblich ist. Der geschäfts­führende Direktor wird von den fünf gleich­be­rechtigten berufenen Professoren der Fach­bereiche Unfall­chirurgie, Ortho­pädie, Wirbel­säulen­chirurgie, Arthroskopie-Sport­medizin und Plastische Chirur­gie in einem regel­mäßigen Turnus gewählt, was natür­lich das Team­ge­fühl stärkt. Ich bin stolz, dass uns das in Leipzig bisher so gut gelungen ist.

Bevor Sie medi­zi­nischer Vorstand des Universitäts­klinikums Leipzig wurden, waren Sie 40 Jahre lang selbst in der Unfall­chirurgie tätig. Was fasziniert Sie an diesem Fach­gebiet?

Oft befinden sich Patienten in lebens­be­droh­lichen Situationen. Man muss schnell Ent­schei­dungen treffen können, über gute, breit gefächerte medi­zi­nische Kenntnisse und manuelles Geschick ver­fü­gen. Diese Kombination hat mich seit jeher so fasziniert, dass ich den Entschluss Unfall­chirurg zu werden, nie bereut habe.

Welche Rolle spielt die Bild­gebung in der Unfall­chirurgie? 

Eine optimale Bild­gebung ist in der Unfall­chirurgie nicht weg­zu­denken und essentieller Qualitäts­be­stand­teil. Gute, scharfe Bilder sind natür­lich schon für die Diagnose­stellung wichtig. Aber auch während des Eingriffs ist eine gute Bild­gebung essenziell, um OP-Schritte objektiv zu beur­teilen. Nach, besten­falls schon während, der Opera­tion kann dank guter Bilder kon­trol­liert werden, ob der Opera­teur mit dem Ergebnis zufrieden ist oder ob er noch­mal nach­steuern muss.

Warum haben Sie sich bei der Bild­gebung für einen mobilen C-Bogen entschie­den?

Ich versuche es mal so aus­zu­drücken: Wenn ich ein Auto mit Vier-Rad-Antrieb bekomme, dann nehme ich das auch. Seit den 80er-Jahren, als der erste mobile C-Bogen von Ziehm Imaging auf den Markt kam, zählte dieser zu meinem opera­ti­ven Alltag. Zuvor war es bei einer Fraktur in der Regel so, dass ein Röntgen­assistent aus der Röntgen­abteilung kommen musste. Viele OP-Beteiligte verließen den Saal, einige, mit Blei­westen geschützt, blieben beim Patien­ten. Dann wurden Röntgen­auf­nahmen vor­ge­nommen und auf einer Röntgen­kassette gespeichert. Diese musste dann im ungüns­tigsten Fall in die Abteilung für Radio­lo­gie gebracht werden. Manchmal dauerte es bis zu 15 Minu­ten, bis man ein Bild bekam, das dann im schlechtesten Fall unter­belichtet oder unscharf war. Durch die intra­operative Bild­gebung hat sich dieser Prozess deut­lich ver­bessert. Der mobile C-Bogen wird in den OP geschoben, die Bilder kön­nen direkt auf­ge­nommen und am Monitor angezeigt werden.

Lange Zeit waren bei der intra­operativen Bild­gebung 2D-Bilder üb­lich. Gerade in den Fach­ge­bieten Ortho­pädie und Unfall­chirurgie gewinnt seit Jahren die 3D-Bild­gebung enorm an Bedeu­tung. Welche Vor­teile bietet ein drei­dimensio­nales Bild?

Wir waren eine der ersten Pilot­kliniken, die mit der 3D-Technik in der Bild­ge­bung gearbeitet hat, als diese auf den Markt kam. Das war, wie wenn man heute einen Film mit einer 3D-Brille sieht. Dank der Drei­dimension­ali­tät taucht man viel detaillierter in die anato­mi­sche Struk­tur ein. Beim zwei­dimensi­ona­len Rönt­gen sieht man nur zwei Ebenen. Dazwischen sind aber zig Winkel­grade, die etwas ver­decken oder die nicht richtig visuali­siert werden kön­nen. Um ein brauch­bares Bild zu bekom­men, hätte man oft unzäh­lige Röntgen­bilder machen müs­sen. Mit dem 3D-Scan erzeugt man deutlich weniger Röntgen­be­lastung und anato­mische Struk­turen sind wesent­lich bes­ser erkenn­bar. Das hat mir vor allem bei komplexen Frak­turen enorm geholfen, einer­seits den Fraktur- und Repositions­mech­a­nis­mus besser zu verstehen und ander­er­seits natür­lich auch, das Ergeb­nis nach dem Eingriff zu kontrol­lieren. Das 3D-Bild ist viel aufschluss­reicher und aus­sage­kräftiger, da man alle Ebenen des Gelenks und auch mög­liche zusätz­liche Stufen sieht, die man bei einer 2D-Auf­nahme leichter über­sehen kann. Meiner Meinung nach hat die Weiter­ent­wicklung in der 3D-Bild­gebung einen enormen Wissens­zu­wachs und eine deut­liche Ver­bes­serung in der Ver­sorgungs­qualität gebracht.

Eben haben Sie die intra­operative Kon­trol­le mit Hilfe des 3D-Scans ange­sprochen. Wie hat diese Ihnen während Ihrer Arbeit als Unfall­chirurg geholfen?

Ich war einer der ersten Unfall­chirurgen, der die Auf­fas­sung vertrat, dass die intra­operative 3D-Kon­trolle ein Muss werden sollte. Man hat damit die Mög­lich­keit, noch vor dem Ende einer Opera­tion das Ergeb­nis ein­zu­schätzen und so einen even­tuell not­wendigen opera­tiven Folge­ein­griff ein­schließlich Narkose zu ver­hindern. Denn wie erklärt man einem Patien­ten bei der Röntgen­kon­trolle am nächsten Tag, dass das OP-Ergebnis nicht optimal ist? Dass er entweder das Resultat mit allen Kon­se­quenzen akzep­tieren oder einem wei­teren Ein­griff zustim­men muss? Ein weiteres Argu­ment für den intra­opera­tiven 3D-Scan ist die sehr gute Bild­quali­tät. Früher musste gerade bei kom­plexen Frak­turen, Repositions­manövern und Osteo­syn­thesen oftmals ein post­opera­tives CT gemacht werden, um das Ergebnis des Ein­griffs zu kontrol­lieren. Mittler­weile ist die 3D-Bild­gebung oft so gut, dass kein Qualitäts­unter­schied mehr zum CT erkenn­bar ist. Außer­dem kommt die deut­lich geringere Strahlen­be­lastung sowohl dem Patien­ten als auch dem Anwender zugute. Meiner Meinung nach ist die intra­opera­tive 3D-Bild­ge­bung heute aus keinem fort­schritt­lichen unfall­chirurgisch­ortho­pädi­schem OP mehr weg­zu­denken.

Wie wird sich Ihrer Meinung nach die 3D-Bild­ge­bung in Zukunft ver­ändern?

Wenn man den Fokus der bild­ge­ben­den Sys­teme auf die Quali­tät der Bild­ge­bung, Reduk­tion der Strahlen­be­lastung und ein­fache Hand­ha­bung setzt und diesen um die digitale Ver­netzung von Sys­temen erweitert, gibt es enormes Entwicklungs­potenzial. So kann es zukünftig mög­lich sein, auch Weich­teile und Gefäße besser darzu­stellen. In diesen Bereichen sehe ich noch Potenzial, um eben auch über die Unfall­chirurgie hinaus andere medizi­nische Fach­gebiete am Fort­schritt teil­haben zu lassen.

Mit C-Bögen von Ziehm Imaging ist es auch mög­lich, navi­gierte Ein­griffe durch­zu­führen. Wie wichtig war Ihnen die Navi­gation bei Opera­tionen?

Ich war schon sehr früh ein Anhänger der Navi­gation. Bereits vor rund 20 Jahren habe ich angefangen, CT-basiert zu navi­gieren. Das war zu diesem Zeit­punkt noch sehr umständ­lich, hat viele Fragen auf­ge­worfen, war zeit­intensiv und qualitativ nicht aus­reichend. Des­wegen habe ich damals beschlos­sen, weitere Fort­schritte abzu­warten. Als dann Mitte der 2000er die bild­ver­stärker­ge­stützte Navi­gation auf den Markt kam, habe ich wieder damit gestar­tet, und mir ist schnell bewusst geworden, dass die Weiter­entwicklung ein Quanten­sprung war. Die Vorteile der 3D-Bild­gebung, die wir eben besprochen haben, konnten dann mit der Navi­gation ver­bunden werden. Die Genauig­keit war groß­artig. Von da an war es mög­lich, weit mehr Opera­ti­onen minimal­invasiv durch­zu­führen und Operations­aus­maße zu redu­zie­ren. Hinzu kam, dass die Bild­größe dank der Ein­führung des Flat-Panels erwei­tert worden ist. Mit den größeren Bild­aus­schnitten war es mög­lich, auch in komplexeren, größeren Körper­regionen gut und sicher zu navi­gieren. Seitdem war es für mich eigentlich ein Muss, bestimmte Ein­griffe navi­giert durch­zu­führen. Man braucht deut­lich weniger post­oper­ative Kon­troll-CTs, da die mittels des mobilen C-Bogens von Ziehm Imaging intra­operativ gewon­nenen 3D-Bilder eine durch­aus gleich gute Bild­qualität bie­ten. Dennoch ist es meiner Meinung nach wichtig, dass man auch ohne Navi­gation die opera­tiven Heraus­for­derungen bewälti­gen kann und sein Operations­repertoire tech­nisch beherrscht, damit man jeder­zeit auch ohne Navi­gation operie­ren könnte, falls es not­wendig wird.

Wie sehen Sie denn den Markt für Navigation und Robotik?

Wir, als Klinikum, sind uns sicher, dass die Fort­schritte in der Bild­gebung, der Navi­gation und der com­pu­ter­assistierten Chirurgie unauf­halt­sam sind, da sie zu einer enormen Qualitäts­ver­besserung von vielen inva­si­ven Ein­griffen führen. Des­wegen haben wir letztes Jahr das ›Zentrum für com­pu­ter­assistierte und navi­gierte Chirur­gie‹ gegrün­det. Außer­dem bekom­men wir dieses Jahr drei hoch­moderne Operations­säle, die mit den neuesten Systemen der CT- und 3D-gestützten Navi­gation aus­gestar­tet sein werden. Die Qualitäts­stan­dards von Operationen sind mittler­weile so hoch, dass man ohne solche Sys­teme nicht mehr dem Anspruch der heutigen Hightech-Medizin gerecht werden kann.

Sie denken also, dass die Navi­gation auch in Zukunft weiter­hin an Bedeu­tung gewinnt?

Man kann die Ent­wicklung in diesem Bereich sehr gut mit dem Straßen­verkehr ver­gleichen. Früher haben viele Men­schen behauptet, sie bräuchten kein Navigations­system im Auto, da sie einen aus­ge­prägten Orien­tierungs­sinn hätten. Heute fährt nahezu keiner mehr ohne. Man weiß zwar, dass man es vielleicht nicht tagtäg­lich braucht, aber wenn die Strecke dann doch unbe­kannt ist oder man die schnellste Routen­führung sucht, greift man unwei­ger­lich auf die Navi­gation zurück. Genauso ist es auch mit der Navi­gation im OP. Deshalb glaube ich, dass es in vielen Bereichen noch Poten­zial gibt, wo man es heute noch nicht für mög­lich hält. Da Navigations­systeme eine Qualitäts­ver­besserung mit sich bringen, werden diese auf jeden Fall noch weiter an Bedeutung gewinnen.

Lassen Sie uns nochmal ein Stück zurück in die Vergangen­heit blicken. Wann und warum haben Sie sich für die Arbeit mit Durch­leuchtungs­systemen von Ziehm Imaging entschieden?

Das ist schon so lange her, das kann ich gar nicht mehr so genau sagen – mit Sicher­heit schon über 30 Jahre. Mir ist Ziehm Imaging vor allem auf­ge­fallen, da die Geräte deut­lich hand­licher waren als andere auf dem Markt. Da der Platz im Opera­tions­saal meist sehr begrenzt ist, war und ist dieses Kriterium enorm wichtig. Außer­dem bietet Ziehm Imaging sehr bedien­freund­liche Durch­leuchtungs­systeme an. Aber natür­lich steht über allem die sehr gute Bild­qualität. Wenn also eine bessere Bedien­barkeit hinzu­kommt, die Geräte leichter zu manö­vrie­ren sind und weniger Platz benöti­gen, dann sind das über­zeu­gende Argumente.

Sie haben ja in den letzten Jahren viel mit Ziehm Imaging zusammen­ge­arbeitet. Wie kann man sich die Koope­ra­tion vorstellen?

Wenn eine innovative Firma wie Ziehm Imaging auf Ärzte stößt, die Interesse an neuen Entwick­lungen haben, dann entsteht fast zwangs­läufig eine kon­struk­tive Zu­sammen­ar­beit. Ziehm Imaging ist meiner Erfah­rung nach sehr offen für ärzt­liche Rück­mel­dungen mit ihren Sys­temen und daraus resul­tie­renden Bedürf­nissen und Wün­schen. Wir haben uns damals ziem­lich früh für Entwicklungs­pro­jekte mit Ziehm Imaging ent­schie­den und gemein­sam klini­sche und anato­mische Studien durch­ge­führt, um zum Beispiel heraus­zu­finden, wie wir die Bild­qualität ver­bes­sern und gleich­zeitig die Strahlen­be­lastung ver­ringern kön­nen. Aus einer so ver­trauens­vollen und ergebnis­orien­tierten Zusammen­arbeit ent­stehen dann neue Projekte, wie zum Beispiel Systeme, die letztlich zum Wohle der Patien­ten in den Markt ein­ge­führt werden konnten.

Welchen Mehrwert sehen Sie in der Zusammenarbeit mit Ziehm Imaging?

Für mich waren in meiner direkten Zusammenarbeit mit Ziehm Imaging die wichtigsten Aspekte der technische Fortschritt sowie die praxis­orien­tierte Anwendbarkeit und schlussendlich der Nutzen für den Patienten. Außerdem waren auch die internationalen Kontakte von Bedeutung, die durch die Koope­ration ent­stan­den sind und sich zu globa­len Partner­schaften ent­wickel­ten. Gastärzte kamen aus den unterschiedlichsten Ländern und konnten sich von den technischen Möglichkeiten der Systeme selbst über­zeugen. Wir konnten Ärzte hier in Leipzig schulen, wodurch dann auch ein umfangreicher medi­zi­nischer Austausch ent­stan­den ist. Das war gerade auch für mich, als wissenschaftlich interessierten Hochschullehrer, sehr wichtig. Das sind alles sehr positive Aspekte der Zusammenarbeit zwischen Medizin und Industrie. Es werden nicht nur Produkte entwickelt, die dem Patienten nutzen, sondern diese Produkte werden auch international sowie wissen­schaft­lich wahrgenommen. So wird ein Beitrag zur Reputation des Pro­duktions- und Wissen­schafts­standorts Deutschland geleistet.

Sie sind mittler­weile Medi­zi­nischer Vorstand des Universitäts­klinikums Leipzig. Wie hat sich in dieser Rolle die Zusammen­arbeit mit Ziehm Imaging verändert?

Aufgrund meiner jetzigen Posi­tion arbeite ich nicht mehr persön­lich mit Ziehm Imaging zusam­men. Das Universitäts­klinikum Leipzig ist aber natür­lich weiter­hin ein Kooperations­partner. Selbst­ver­ständlich beobachte ich die Entwicklungen, stehe mit den ärzt­lichen Kollegen und Anwen­dern im Aus­tausch und achte darauf, dass ihnen die best­mög­lichen Geräte für eine best­mög­liche Therapie unserer Patien­ten zur Ver­fügung stehen. Und da hoffe ich, dass sich Ziehm Imaging weiter­hin, auch ohne meine kon­krete Betei­ligung, der For­schung sowie Weiter- und Neu­ent­wicklung im Aus­tausch mit Medizinern widmet.

Welche Chancen sehen Sie in der Zukunft für die Zusammen­arbeit von Ziehm Imaging mit dem Universitäts­klinikum Leipzig?

Zum einen besteht weiter­hin die geschäft­liche Bezieh­ung, da wir Ziehm Imaging Geräte in unserem Klinikum haben. Das bedeutet, hier wird die Zusammen­arbeit auf jeden Fall weiter­gehen. Aber ich wünsche mir natür­lich, dass auch zukünftig eine wissen­schaft­liche Koope­ration mit den Kollegen besteht, die nun die Klinik für Ortho­pädie, Unfall­chirurgie und Plas­tische Chirur­gie führen. Außer­dem wünsche ich mir, dass sich Firmen auch in unserem neuen Zentrum für roboter­assistierte und navigierte Chirurgie ein­bringen. Denn das Etablie­ren eines inter­national führen­den Zentrums für eine derartig tech­nisch unters­tützte Chirur­gie kann nur durch gute Zusammen­arbeit gelingen. Hier müssen beide aufein­ander zugehen, also sowohl die Industrie auf die Mediziner als auch die Ärzte und Kliniken auf die Firmen, damit dann gemein­same Projekte realisiert werden kön­nen. Deswegen bin ich mir sicher, dass es auch in Zukunft eine frucht­bare Zusammen­arbeit geben wird.

Und zum Abschluss noch ein Blick in die Zukunft: Wie stellen Sie sich den optima­len klini­schen Work­flow in zehn Jahren vor?

Meine Vision eines zukünftigen OP-Ablaufs könnte man vielleicht am besten mit dem autonomen Fahren vergleichen. Man sitzt im Auto, das aufgrund der Navi­gation selbst­ständig fährt. Es warnt bei Stau­gefahr, bremst auto­ma­tisch und fährt nie zu schnell, so dass der Fahrer nur ein­grei­fen muss, wenn er dem Auto­ma­tismus nicht vertraut oder in eine abso­lute Aus­nahme­situation gerät. So kann ich mir auch zukünf­tige Ein­griffe vor­stellen, die aus einer Kom­bi­nation von Robotik und Naviga­tion bestehen. Bestimmte Operations­schritte erfolgen dann vollautomatisch und Chirurgen müssen nur noch an kritischen Stel­len eingreifen, und das vielleicht nicht mal zwingend vor Ort im Operationssaal.

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