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Juli Sing

Großhadern in München: ein Gang der zu den OP-Schleusen führt
In den Gängen, die zu den Schleusen in die OP-Säle führen, wird es gegen Abend langsam ruhiger.

Mit seinen mehr als dreißig Sälen ist das Operations­zentrum (OPZ) in München am Campus Groß­hadern eines der größten in Europa. Im dritten Stock findet die Klinik für Allge­meine, Unfall- und Wieder­herstellungs­chirurgie unter Direktor Prof. Dr. Böcker ihren Platz. Dort küm­mern sich Ärzte mit­hilfe neuer Methoden und modernster Medizin­technik um die Akut­ver­sor­gung zahl­reicher Ver­letz­ter und Schwer­ver­letz­ter.

Das OP-Team mit Prof. Dr. Christian Zeckey und Dr. Simon Weidert im Operationssaal bei der Arbeit
Ein Team von drei Ärzten arbeitet über mehrere Stunden daran, das beste Ergebnis für den Patienten zu erzielen.

Die lang­en Flure des OPZ in Groß­hadern vermit­teln bereits einen Ein­druck von der Größe dieses Baus. 2014 eröffnet, führt das chirurgi­sche Zen­trum mehr als 40.000 Operati­onen im Jahr durch. Das Operations­zentrum, das zum Klinikum der Universität München (LMU) gehört, gilt in Fach­kreisen als Vorzeige­modell. Die Nähe zur LMU spürt man: Moderne minimal-invasive Ver­fahren, das Operie­ren in Hybrid-Räu­men oder der Ein­satz einer Sliding Gantry, also eines Computer­tomographen, der zwischen zwei Operations­sälen hin- und her­ge­fahren werden kann, zeigen eine enge Ver­bin­dung zur For­schung.

Aber auch die Standard­technik ist hoch­modern. Von der Ein­schleu­sung der Patien­ten über die Zentrale Steril­gut­ver­sor­gungs­abteilung bis hin zur intra­operati­ven Bild­gebung, über­all im OPZ wird medizini­scher Fort­schritt groß­geschrieben. In der Klinik für Allge­meine, Unfall- und Wieder­her­stel­lungs­chirurgie, Sektion Wirbel­säulen- und Becken­chirur­gie, planen Ober­arzt Priv.-Doz. Dr. Zeckey und Fach­arzt Dr. Weidert deshalb die heuti­gen Ein­griffe mit Unter­stützung neuester Bild­gebungs­systeme.

Oberarzt Priv.-Doz. Dr. Zeckey und Facharzt Dr. Weidert besprechen sich
Oberarzt Priv.-Doz. Dr. Zeckey und Facharzt Dr. Weidert besprechen letzte Details für die dorsale Stabilisierung der Halswirbelsäule und des Übergangs von der Hals- zur Brustwirbelsäule.

Beide Mediziner arbeiten im Team des Leitenden Oberarztes Priv.-Doz. Dr. Kammerlander. Er und Prof. Dr. Böcker, der Direktor der Klinik, gelten inter­national als Experten auf ihrem Gebiet. Immer wieder werden deshalb Patien­ten aus ganz Europa nach Groß­prohadern geflo­gen, um sich einem pro­fes­sio­nel­len Zweit­eingriff zu unter­ziehen. Fast 50 Ärzte, darunter mehr als 20 leitende Ärzte und Fach­ärzte, gehören zu Böckers medizini­schem Team. Die Klinik deckt als Zen­trum der Supra­maximal­ver­sorgung das gesamte Spektrum ab: Egal ob Knochen­brüche, Weich­teil­schäden, Sport­verletzungen oder Schwer­verletzte, die Band­breite an Behand­lungen ist groß. 

Heute führen Zeckey und Weidert zwei Eingriffe an der Wirbel­säule durch. Vor allem die erste Opera­tion an der Hals­wirbel­säule ist eine Heraus­for­derung: Die Chirurgen nutzen auf Wunsch des Patien­ten eine alter­na­tive Behand­lungs­methode. Zeckey und Weidert besprechen ihr Vor­gehen gründ­lich, jeder Hand­griff muss sitzen. Deshalb ist bereits in der Planungs­phase modern­ste Medizin­technik im Einsatz.

3D-Bilder ermöglichen eine
präzise chirurgische Navigation

Beim heuti­gen Ein­griff arbeiten die Ärzte mit einem neuen 3D-C‑Bogen von Ziehm Imaging, dem Ziehm Vision RFD 3D in der Pre­mi­um­aus­stattung CMOSline1, die erst in eini­gen Mona­ten in den Markt ein­geführt wird. Als Referenz­partner bekommt die Unfall­chirur­gie das System als Leih­gerät deut­lich früher, um die tech­ni­schen Neu­erungen im klini­schen Ein­satz zu erpro­ben. Ein neuer Detektor, dosis­sparende Einstel­lungen und erwei­terte Funkti­onen für die Anwen­der haben die Bild­qualität des 3D-C‑Bogens opti­miert. Heute muss das neue Sys­tem zeigen, was es kann.

Die ohnehin schwie­rige OP-Region des zervi­ko­thora­kalen Über­gangs, also des Bereichs zwischen der Hals- und der Brust­wir­bel­säule, und die anato­mi­schen Gege­ben­hei­ten des Patien­ten machen eine klare laterale 2D-Darstel­lung des Über­gangs zur Brust­wirbel­säule so gut wie unmög­lich. Doch die kontrast­reiche Abbildung der knöcher­nen Struk­tu­ren ist eine wich­tige Voraus­setzung für den OP-Erfolg. Gelingt es nicht, die Wirbel­körper durch intra­opera­tive Bild­gebung exakt darzu­stellen, kann es bei­spiels­weise durch Fehl­platzierung der Schrau­ben zu Verletzungen des Rücken­marks kom­men. Deshalb entschei­den sich Zeckey und Weidert dafür, die Opera­tion mithilfe bild­gestützter Navi­ga­tion durch­zu­führen und die Wirbel­säule mit dem mobi­len 3D-C‑Bogen zu scannen. 

Die Applikationsspezialistin Nadja Baitis von Ziehm Imaging erstellt die erste Übersichtsaufnahme mit dem mobilen C-Bogen
Die Applikationsspezialistin Nadja Baitis von Ziehm Imaging erstellt die erste Übersichtsaufnahme mit dem mobilen C-Bogen. Auf Basis des klinischen Bildes wird die exakte Lokalisierung der Wirbelkörper vorgenommen. Die Applikationsspezialistin Nadja Baitis von Ziehm Imaging erstellt die erste Übersichtsaufnahme mit dem mobilen C-Bogen. Auf Basis des klinischen Bildes wird die exakte Lokalisierung der Wirbelkörper vorgenommen.
Oberarzt Priv.-Doz. Dr. Zeckey und Facharzt Dr. Weidert betrachten intraoperative 3D-Aufnahme
Mithilfe der intraoperativen 3D-Aufnahme kontrollieren die Operateure die exakte Positionierung der unterschiedlichen Schrauben. Mithilfe der intraoperativen 3D-Aufnahme kontrollieren die Operateure die exakte Positionierung der unterschiedlichen Schrauben.

Dafür bewegt sich der C‑Bogen in Linear- und Rotations­bewegungen 180° um den Patien­ten. Der so generierte 3D-Daten­satz zeigt selbst kleine anato­mische Details der Wirbel­körper. Er dient den Ärzten in der bild­gestützten Naviga­tion intra­operativ als Ausgangs­bild. Auf Basis dieser Auf­nahme planen sie zunächst die genaue Platzierung der Schrau­ben am Monitor und lassen sich später während der Opera­tion den Fort­schritt beim Setzen der Schrau­ben anzei­gen.

Applikations­spezialistin Nadja Baitis bedient den C‑Bogen. Sie ist gelernte medi­zi­nisch-tech­nische Radio­lo­gie­assis­ten­tin und Teil des 3D-Produkt­manage­ments bei Ziehm Imaging. Insbe­son­dere in der Test­phase begleitet Baitis neue C‑Bogen-Sys­teme, um sicher­zu­gehen, dass alle techni­schen Innovati­onen auch in der Praxis sitzen. Sie weist das OP-Personal in die Anwen­dung des Systems ein und gibt Erfah­rungs­werte weiter. Seit mehr als zwei Wochen ist Baitis schon in Groß­hadern und prüft das neue Sys­tem im klini­schen Ein­satz. Bei einem schwieri­gen Ein­griff wie heute steuert sie den C‑Bogen selbst. Über vier Stun­den dauert die Opera­tion an der Hals­wirbel­säule, immer wieder wird der Ziehm Vision RFD 3D CMOSline dabei kli­nisch zurate gezo­gen. Abschlie­ßend führt das Team einen 3D-Scan durch.

Der Blick fällt über die Schulter eines Operateurs auf einen Bildschirm: Zwei Operateure kontrollieren die exakte Positionierung unterschiedlicher Schrauben in einem klinisschen Bild
Mithilfe der intraoperativen 3D-Aufnahme kontrollieren die Operateure die exakte Positionierung der unterschiedlichen Schrauben.

Dank der Möglich­keit der präzi­sen Implan­tats-Positio­nierung und dieses intra­opera­tiven Kontroll-Scans muss der Patient nicht die Ergeb­nisse eines post­opera­tiven CT-Scans abwar­ten und sich gegeben­en­falls einer wei­te­ren Opera­tion unter­ziehen. Dieses letzte 3D-Bild bringt schließ­lich die Bestäti­gung: Die Schrau­ben haben eine korrekte Lage im Knochen bei der anato­misch vorgege­benen Ent­fernung zu Arterien und dem Rücken­mark. Die Opera­tion lief erfolg­reich. Der Ziehm Vision RFD 3D CMOSline kommt auch bei der nächs­ten Ope­ra­tion, einer dorsa­len Instrumen­tierung in der Lenden­wirbel­säule, zum Ein­satz.

Der Operateur richtet den C-Bogen für ein letztes Kontrollbild ein.
Ein letztes Kontrollbild zeigt, dass die Verschraubung am richtigen Platz sitzt. Die Operationsstelle kann geschlossen werden.

Nach der Ein­wei­sung durch Appli­ka­tions­spezialistin Baitis bedient Weidert in dieser Opera­tion den 3D-C‑Bogen persön­lich aus dem steri­len Bereich. Auch dies­mal bringt die intra­operative 3D-Bild­gebung die Gewiss­heit, dass die Implan­tate genau dort platziert sind, wo sie sitzen müs­sen, um dem Patien­ten später Schmer­zen oder Folge­behand­lungen zu erspa­ren. Nach dem Ein­griff bespricht sich die Applikations­spe­zi­al­istin Nadja Baitis mit den Ärzten.

Wie schätzt das Team die Leistung des Geräts ein? Ober­arzt Priv.-Doz. Dr. Zeckey ist von der Quali­tät des Ziehm Vision RFD 3D CMOSline über­zeugt. Auch der Leitende Ober­arzt und stell­ver­tretende Klinik­direktor Priv.-Doz. Dr. Kammerlander äußert sich zufrie­den. Er setzt die intra­opera­tive Navi­ga­tion standar­disiert im Regel­operations­betrieb ein. Die hoch­auf­lö­sende Bild­gebung in Kombi­nation mit der Naviga­tion hilft dabei beson­ders in schwer ein­seh­baren anato­mi­schen Regio­nen wie dem zervi­ko­thora­kalen Über­gang. Bei Wirbel­säulen- und Becken­ein­griffen erlaubt ihm die Naviga­tion, best­mög­liche opera­tive Ergeb­nisse zu erzielen.

Nadja Baitis und Dr. Zeckey im Gespräch vor einem Operationssaal.
Pause zwischen zwei OPs: Nadja Baitis und Priv.-Doz. Dr. Zeckey tauschen sich über die Bildqualität des 3D-C-Bogens aus.

Der Direktor der Klinik für Allge­meine, Unfall- und Wieder­her­stel­lungs­chirurgie, Prof. Dr. Böcker, ist von der größeren Volumen­dar­stellung des 3D-C‑Bogens eben­falls sehr angetan. Die neue Option bietet einen größeren Scan-Bereich und bringt so mehr Anatomie in der multi­planaren Rekon­struk­tion zum Vorschein. Bei großen anato­mi­schen Regio­nen wie dem Becken reicht nun ein ein­ziger 3D-Scan aus, um das OP-Gebiet voll­ständig abzu­decken. Baitis schätzt die enge Zusam­men­arbeit mit den Unfall­chirurgen. Sie vertraut auf die Exper­tise der Ärzte in Groß­hadern und freut sich, dass der Ziehm Vision RFD 3D in der CMOSline den ersten Praxis­test bestan­den hat. Auch morgen wird sie wieder im OPZ Groß­hadern vor Ort sein, wenn der C‑Bogen seinen nächs­ten Ein­satz hat.

Spondylodese der Lendenwirbelsäule, durchgeführt vom Team der Klinik für Allgemeine, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie der Universität München am Campus Großhadern

Disclaimer

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Die CMOSline stellt eine Systemkonfiguration dar, die auf dem Ziehm Imaging CMOS-Flachdetektor basiert.

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