Veröffentlicht von Ziehm Imaging GmbH Germany

Die Zukunft
ist mobil

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Stephan Minx

Der Chirurg Dr. Sven Seifert brieft in einem Gang stehend sein Team vor einer Operation.
Letzte Instruktionen vor der OP: Nach dem Anlegen der Schutzkleidung stimmt Dr. Seifert das weitere Vorgehen mit seinem Team ab.

Wenn Dr. Sven Seifert den OP betritt, strahlt er vor allem eines aus: Gelassenheit. Die schöpft Seifert aus der Vielzahl an Operationen, die er in den letzten Jahrzehnten erfolgreich bestritten hat. Seit sieben Jahren ist er Leiter der Klinik für Thorax-, Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie am Klinikum in Chemnitz und blickt auf mehr als zwanzig Jahre OP-Erfahrung zurück.

Portraitaufnahme des Kardiologen Dr. Rajaram Prasad an seinem Schreibtisch im SIMS Chellum Hospital.
Operation in einem der beiden Hybridräume des Klinikums Chemnitz

Die jahr­zehnte­lange Erfahrung ist es, die Seifert den Habitus des ›Chefs‹ verleiht, ohne ihn dabei unnah­bar wirken zu lassen. Seit 1996 arbeitet der Gefäß­chirurg mit mobilen C‑Bögen von Ziehm Imaging und ist diesen bis heute treu geblie­ben. Heute stehen in Chemnitz drei Ein­griffe auf dem Plan. Alle finden in Hybrid-Opera­tions­sälen statt. Seifert und sein Team starten mit der endo­vaskulären Versor­gung eines Bauch­aorten-Aneu­rysmas (EVAR). Dieser endov­askuläre Aorten-Repair ist einer der Stan­dard­ein­griffe, die man in den beiden gefäß­chirurgi­schen Hybrid-Ope­ra­tions­sälen in Chemnitz durch­führt. 

Seifert, der das erste Mal 2007 in einem Hybrid-Opera­tions­saal operierte, gehört zu den Pio­nieren der ›Hybrid-Bewegung‹. Die Idee war, das klas­sische Oper­ations-Set­ting mit medi­zi­ni­scher Bild­gebung in einem Raum mit­ein­ander zu verbin­den. So lassen sich nicht nur Risiken und Stress für den Pati­enten mindern, sondern auch Oper­ations­zeiten effizien­ter gestalten. Mitt­ler­weile sind Hybrid-Opera­ti­o­nen bei kom­plexen Ein­griffen mit hohen Anfor­de­rungen an die intra­ope­ra­tive Bild­gebung zum Stan­dard avanciert. Sie kommen vor allem in der Herz-, Gefäß und Neuro­chirurgie zum Ein­satz. Insbe­son­dere bei Ope­ra­ti­onen im Bereich der Aorta, die nicht nur riskant, sondern auch zeit­auf­wendig und strah­lungs­in­tensiv sind, biete der Hybrid­raum enorme Vor­teile, sagt Dr. Seifert. Nur dort sei die Kom­bi­na­tion der Hygiene­klas­se 1A mit einer Bild­gebung gewähr­leistet, die man sonst nur in radio­lo­gischen Ein­heiten vor­finde. Das größte Plus: »Der Pati­ent muss nur einmal operiert werden.« 

Der mobile Hybrid-Operationssaal

»Seit 2014 verfügen wir in Chemnitz über einen Hybrid­raum mit fest­instal­lierter Angio­grafie-Anlage. Direkt dane­ben befin­det sich der Hybrid-Ope­ra­ti­ons­saal mit einem mobilen C‑Bogen«, sagt Seifert. Lange Zeit galt die intra­opera­tive Bild­qualität des mobilen C‑Bogens als nicht aus­reichend für Hybrid-Anwen­dungen in der Gefäß­chirurgie, in denen es auf die präzise Darstel­lung selbst kleinster anatomischer Strukturen ankommt. Das habe sich in den letzten Jahren geändert, meint Seifert. »Die Bildqualität mobiler C‑Bögen ist mitt­ler­weile her­vor­ra­gend.«

Vor allem aber schätzt Seifert, »dass wir mit einem mobilen C‑Bogen in der Lage sind, den Opera­ti­ons­aufbau während des Ein­griffs komplett zu ändern und auch mal die Seite zu wechseln.« Außer­dem könne der mobile C‑Bogen bei Bedarf auch in einem anderen Raum ein­gesetzt werden. Die Bild­gebung werde so effizien­ter und damit auch renta­bler. Neben der flexi­blen Raum­planung sieht Seifert vor allem die wesen­t­lich geringer­en Investitions­kosten als Vor­teil. Die Ein­rich­tung eines Hybrid­raums benötigt Zeit und größere bau­liche Maß­nahmen. Der mobile C‑Bogen eröffne dage­gen durch seine gering­eren Installations- und Betriebs­kosten auch kleiner­en oder finanz­schwächeren Kli­niken die Möglich­keit, einen Hybrid-OP zu realisie­ren. Tech­nisch biete der mobile C‑Bogen laut Seifert eben­falls etliche Vor­teile für die Gefäß­chirurgie: »Gerade die einfache Funktions­weise der Blen­den oder das Dreh­en des klini­schen Bildes im Opera­ti­ons-Setting sind für mich ein echter Gewinn.«

Im mobilem Hybrid-Operations­saal des Klinikums Chemnitz steht ein Ziehm Vision RFD Hybrid Edition1, ein mobiler C‑Bogen, der eigens auf den Ein­satz im Hybrid­raum zugeschnitten ist. »Der C‑Bogen hat eine ganz spezielle Form, und wir haben ihn liebe­voll Schild­kröte getauft.« Seifert bezieht sich dabei auf das moder­ne Design des Flach­detek­tors, der mit seiner halb­runden Form tatsäch­lich ein wenig an eine Schild­kröte erinnert. Der Ziehm Vision RFD Hybrid Edition ver­eine viele High­lights, die er an einem mobilen C‑Bogen beson­ders schätze. Vor allem die Voll­motori­sie­rung in vier Achsen, die über zwei Joy­sticks direkt aus dem steri­len Bereich steuer­bar ist. »Das ist wirklich ein Feature, das es dem Opera­teur und seinem Team sehr einfach macht.«

Der Blick fällt über die Schulter eines Operateurs auf einen Bildschirm, auf dem mithilfe eines „Anatomical Marking Tools“ der Verlauf der inneren Becken-Aorta markiert wird.
Dr. Seifert markiert den Verlauf der inneren Becken-Arterie mit dem ›Anatomical Marking Tool‹.

Während der Opera­ti­on nutzt Seifert den kabel­losen Fuß­schalter, damit er genau dort am Patien­ten stehen kann, wo es für ihn am sinn­vollsten ist. Ändert er seine Opera­ti­ons­position, nimmt er den Schal­ter einfach mit. Gerade in einem OP seien Sicher­heit und Effizi­enz aus­schlag­gebend, meint Seifert. Und nutzt des­halb beim Aorten-Repair gerne das ›Anatomical Marking Tool‹, für ihn ein »kongeni­ales Zeichen­werk­zeug«. Damit könne er im Live­bild der digita­len Sub­traktions-Angio­grafie (DSA) genau den Ver­lauf der inneren Becken-Arterie nach­zeich­nen. Er nimmt ganz einfach seine Pin­zette, um auf dem steril ve­rpackten Touch­pad das klini­sche Bild des C‑Bogens mit der not­wen­di­gen Informa­tion zu ver­sehen. Seifert markiert sich so eine Art ›Kanal‹, der auf all seinen Moni­toren live zu sehen ist und ihm in der über­lager­ten Fluoro­skopie genau zeigt, wo er den Aorten-Stent frei­zu­setzen hat. »Das macht uns vor allem sicherer, dass wir die Prothese richtig platziert haben und bringt den Vor­teil einer deutli­chen Strahlen­reduktion«, sagt Seifert.

Steuerung eines C-Bogens während einer EVAR-Prozedur durch den Operateur.
Der C-Bogen lässt sich ganz leicht und sehr präzise vom Operateur in die optimale Position bringen.

Wäh­rend der EVAR-Proze­dur setzt Seifert zur Dar­stellung des Kontrastes standard­mäßig CO2 ein. Das Kohlen­dioxid wird dabei mit Druck in die Schlag­ader geleitet, bildet eine Gas­blase und schiebt den Blut­strom der Gefäße vor sich her. Im Gegen­satz zu herkömm­lichem jod­haltigem Kontrast­mittel birgt CO2 nicht das Risiko einer aller­gi­schen Reak­tion. Seifert war einer der Ersten, die CO2 wegen der besser­en Verträglich­keit in die klinische Routine gebracht haben: »CO2 als Kontrast­mittel kann bei jedem Patien­ten ein­ge­setzt werden. Es beansprucht weder die Schild­drüse noch wird es über die Nieren aus­ge­schie­den.« Seiferts Idee ist es, in jeder möglichen Opera­ti­on auf Kontrast­mittel zu verzich­ten und damit das Risiko für den Patien­ten zu senken. Die Nach­frage nach CO2-Angio­grafien steigt durch die Zunahme gängiger Zivilisations­krank­heiten wie Über­gewicht oder Diabe­tes. Für viele dieser Patien­ten kommt der Ein­satz von jod­halti­gem Kontrast­mittel nicht infrage.

Der Ziehm Vision RFD Hybrid Edition bietet aus Seiferts Sicht das opti­male Bild­gebungs­system für die CO2-Angio­grafie: »Wir arbeiten mit einem der weni­gen Geräte, das eine Sofort­invertierung des Subtraktions­bildes vor­nimmt, sodass wir den Kontrast opti­mal darstellen können.« Die schnelle Invertie­rung des negati­ven Kontrastes, also die Möglich­keit, das CO2 innerhalb der Gefäße schwarz zu visuali­sieren, lässt die Angio­grafie-Bilder in der für den Opera­teur gewohn­ten Weise erschei­nen. Die Abschluss­auf­nahme der Opera­tion zeigt laut Seifert die gute Qualität der CO2-Angio­grafie mit dem Ziehm Vision RFD Hybrid Edition: »Wir haben es geschafft, den Stent-Graft sicher zu platzie­ren, und das ohne Ein­satz von herkömm­lichen Kontrast­mitteln.«

Bevor sie einen EVAR-Eingriff abschließen, werfen zwei Chirurgen einen letzten Blick auf ein klinisches Bild.
Die Abschlussaufnahme zeigt die gute Qualität der CO2-Angiografie.

Seifert schließt den Ein­griff, der trotz stark ver­kalk­ter Gefäße und der schwieri­gen Morpho­logie der Operations­stelle erfolg­reich ver­lauf­en ist, zufrieden ab. Dem Patien­ten bleiben ein post­opera­tiver Kontroll-Scan und eine mögli­che weitere Opera­tion erspart. Seiferts Fazit ist ein­deutig: Seine ›Schild­kröte‹ hat her­vor­ragende Arbeit geleistet. Und sein Ausblick? »Die Zukunft«, so Seifert, »gehört dem mobilen Hybrid-Operations­saal. Der mobile C‑Bogen mit der Bild­qualität, wie wir sie heute erlebt haben, bildet eine platz- und kosten­sparende Alter­native zur festinstallierten Großanlage.«

Dr. med. Sven Seifert, Chefarzt der Klinik für Thorax-, Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie am Klinikum Chemnitz, Deutschland, spricht über hybride Operationssäle

Disclaimer

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Der Ziehm Vision RFD Hybrid Edition stellt ein Optionenpaket aus verschiedenen Hardware- und Software-Features für den Ziehm Vision RFD dar.

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