Gemeinsam mit der Tochterfirma Therenva gestaltet Ziehm Imaging die Zukunft der mobilen Bildfusion. Das französische Unternehmen Therenva mit Firmensitz in Rennes ist ein führender Entwickler von 3D-Planungs-Software für kardiovaskuläre Eingriffe. Prof. Dr. Adrien Kaladji nutzt in seinem Arbeitsalltag die Kombination aus mobilem C-Bogen sowie Hardware und Software-Paketen für die Fallplanung und die intraoperative Navigation.

Die einzigartige 3D-Planungs-Software EndoSize1 unterstützt Prof. Dr. Kaladji bis heute in seinem Arbeitsalltag. Minimalinvasive gefäßchirurgische Operationen können mit deren Hilfe im Vorfeld digital am Desktop-Computer oder Laptop geplant und direkt im Bild- und Kommunikationssystem des Krankenhauses oder auf einem USB-Stick für die spätere Verwendung im OP gespeichert werden. Neben der Festlegung der geeigneten Stents und der Winkel des C-Bogens für die passende Bildgebung während des Eingriffs kann auch das zur Diagnosenstellung aufgenommene CT-Bild bearbeitet werden. So ist es zum Beispiel möglich, die zu behebenden Problemstellen in den Gefäßen, wie Aneurysmen, Verengungen sowie Verstopfungen, zu kennzeichnen.
Auch angrenzende Gefäßabgänge können markiert werden, um diese während der OP nicht mit Stents zu verschließen. Die Hervorhebungen unterstützen den Operateur anschließend während des Eingriffs, denn das bearbeitete Bild mitsamt der gesetzten Kennzeichnungen kann mit Hilfe des EndoNaut2 des zugehörigen mobilen Therenva-Systems, über das vom C-Bogen aufgenommene Live-Bild gelegt werden. Es zeigt dem Arzt so direkt, an welcher Stelle in dem Gefäß der Eingriff stattfinden soll. Dieses Vorgehen hat nach Prof. Dr. Kaladji vor allem Vorteile für den Patienten: »Man hat den Eingriff bereits im Vorfeld geplant. Das hilft vor allem bei FEVAR- und EVAR-Eingriffen. Als es diese Möglichkeit noch nicht gab, mussten wir mehr Kontrastmittel verwenden und haben mehr Bilder benötigt, was auch zu einer höheren Dosis geführt hat. Wir wussten damals ja zum Beispiel nicht, von welcher Perspektive aus wir die beste Sicht auf die Problemstelle haben würden. Wir mussten also viel mehr improvisieren.«


Heute leitet Prof. Dr. Kaladji gemeinsam mit Kollegen die Abteilung für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie im Zentrum für Kardiologie und Pneumologie am Universitätskrankenhaus in Rennes. Mehr als 2.000 gefäßchirurgische Operationen werden dort im Jahr durchgeführt. Prof. Dr. Kaladji ist international anerkannter Experte auf seinem Gebiet. Der Gefäßchirurg operiert bei jedem Eingriff so präzise und schonend wie möglich. Die intraoperative Bildgebung hilft ihm dabei.

Hierfür nutzt er den Ziehm Vision RFD Hybrid Edition3 CMOSline4, dessen Bilder ihn von Anfang an beeindruckt haben. Weitere Vorteile des mobilen C‑Bogens sieht Prof. Dr. Kaladji vor allem in den deutlich geringeren Investitionskosten im Vergleich zu einer Festanlage und der einfachen Bedienbarkeit. Das System muss lediglich an das Stromnetz im Operationssaal angeschlossen werden und ist anschließend umgehend einsatzbereit. Außerdem ermöglicht dessen Mobilität, falls nötig, eine Veränderung des OP-Aufbaus während des Eingriffs und schafft so mehr Flexibilität als ein fest installiertes System. Den C‑Bogen setzt er zusammen mit den Therenva-Systemen EndoSize und EndoNaut ein. So können die vorgeplanten OP-Daten auf das mit dem C‑Bogen aufgenommene Live-Bild übertragen werden. Außerdem kann die Echtzeit-Visualisierung der verwendeten Instrumente auf den aktuellen Patientenbildern realisiert werden. Dabei ist der entscheidende Faktor stets die Bildqualität der Durchleuchtungsaufnahmen des C‑Bogens. Je schärfer die Bilder und je deutlicher die Konturen dargestellt werden, desto bessere Ergebnisse liefert die Bildfusion der 2D-Bilder des C‑Bogens mit den 3D-Bildern von EndoSize.

Heute steht für Prof. Dr. Kaladji und sein Team eine Revaskularisierung in einem Seitenarm der Aorta auf dem OP-Plan. Die Öffnung solcher Gefäßverschlüsse ist einer der Standardeingriffe, die Prof. Dr. Kaladji seit mehr als zehn Jahren an der Universitätsklinik in Rennes durchführt. Nachdem er den OP-Saal betreten hat, schließt Prof. Dr. Kaladji als Erstes seinen USB-Stick an den EndoNaut an. So kann er auf den Bildschirmen des Therenva-Systems die im Vorfeld mit EndoSize erstellten Planungsdaten abrufen und anzeigen lassen. Im nächsten Schritt nutzt er den Ziehm Vision RFD Hybrid Edition CMOSline, um die Stellen der Gefäßverschlüsse zu sehen, die er bereits vom CT-Bild kennt. Dann startet er den Registrierungsvorgang, bei dem sich das CT-Bild automatisch dem Ausschnitt des Live-Bildes anpasst. Sobald Prof. Dr. Kaladji am Touchpanel des EndoNaut die Bildfusion bestätigt, wird ein blaues Gefäß-Overlay inklusive der in EndoSize markierten Punkte auf dem Livebild dargestellt. Um sicherzugehen, dass das Gefäß-Overlay an der richtigen Stelle angezeigt wird, führt Prof. Dr. Kaladji mit Hilfe des C‑Bogens eine Kontroll-Angiografie mit wenig Kontrastmittel durch. Wenn er mit der Position des Overlays zufrieden ist, kann er an den markierten Stellen die Stents platzieren. Hierfür nutzt er den Ziehm Vision RFD Hybrid Edition CMOSline, mit dem er den Fortschritt kontrolliert. Sobald die Stents platziert sind, überprüft Prof. Dr. Kaladji mit Hilfe des C‑Bogens das Ergebnis zum Abschluss der Operation.


Für den Gefäßchirurgen ist die Kombination aus den vorab geplanten OP-Daten und deren Fusion mit Live-Bildern während des Eingriffs ein enormer Fortschritt in der medizinischen Bildgebung. »Bevor es die Kombination der Systeme von Ziehm Imaging und Therenva gab, waren wir uns der wirklich guten Bildgebung und der intuitiven Handhabung des mobilen C‑Bogens von Ziehm Imaging für Chirurgen bewusst. Jetzt profitieren wir von der Möglichkeit, erstklassige 2D-Bildgebung mit einer 3D-Bildgebungs-Umgebung zu kombinieren. Wir haben viele verschiedene C‑Bögen verwendet, aber der mobile C‑Bogen von Ziehm Imaging war schon vor der Nutzung mit dem EndoNaut von Therenva der beste. Und der EndoNaut ist für Chirurgen sehr hilfreich. Beide Systeme ergänzen sich perfekt.«
Prof. Dr. Kaladji sieht die Vorteile der Bildfusion nicht nur in seinem Fachgebiet: »In Zukunft wird die Bildfusion auch für Kardiologen von Bedeutung sein, gerade zum Beispiel bei TAVI-Eingriffen«, so Prof. Dr. Kaladji. TAVI steht für ›Transcatheter Aortic Valve Implantation‹. Bei diesem Eingriff wird die biologische Herzklappenprothese minimalinvasiv implantiert. Prof. Dr. Kaladji ist davon überzeugt, »dass die Bildfusion den entsprechenden Operateuren im kardiologischen Bereich ebenso nützlich sein wird wie sie mir in der Gefäßchirurgie hilft.«
Disclaimer
1
EndoSize® ist ein eingetragenes Markenzeichen der Therenva SAS. In den USA hat die EndoSize®-Software eine Bestätigung über wesentliche Gleichwertigkeit sowie die 510(k)-Zulassung (Pre-market Notification) der FDA erhalten. In Europa hat die EndoSize®-Software die CE-Kennzeichnung (Klasse IIa) erhalten. Sie ist nicht erstattungsfähig. Die in der Kennzeichnung und im Handbuch zur Verfügung gestellten Informationen sind ausschließlich für medizinisches Fachpersonal bestimmt. Um einen sicheren und erfolgreichen Betrieb des Geräts zu gewährleisten, lesen Sie bitte die Bedienungsanleitung.
2
EndoNaut® ist ein eingetragenes Markenzeichen der Therenva SAS. In den USA hat die EndoNaut®-Software eine Bestätigung über wesentliche Gleichwertigkeit sowie die 510(k)-Zulassung (CDRH Pre-market Notification) der FDA erhalten. In Europa hat die EndoNaut®-Software die CE-Kennzeichnung (Klasse IIb) erhalten. Sie ist nicht erstattungsfähig. Die in der Kennzeichnung und im Handbuch zur Verfügung gestellten Informationen sind ausschließlich für medizinisches Fachpersonal bestimmt. Um einen sicheren und erfolgreichen Betrieb des Geräts zu gewährleisten, lesen Sie bitte die Bedienungsanleitung.
3
Der Ziehm Vision RFD Hybrid Edition stellt ein Optionenpaket aus verschiedenen Hardware- und Software-Features für den Ziehm Vision RFD dar.
4
Die CMOSline stellt eine Systemkonfiguration dar, die auf dem Ziehm Imaging CMOS-Flachdetektor basiert.
Informationen zum Universitätskrankenhaus in Rennes (auf Französisch)
Informationen zur Ziehm Vision RFD Hybrid Edition
Informationen zu EndoNaut
Informationen zu EndoSIze
Diese klinische Story wurde veröffentlicht in Heft 5 (2022).
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